Montfortaner Patres (SMM)

Angesichts der Nöte in der Kirche kann ich nicht umhin, Gott inständig und ohne Unterlass um eine kleine und arme Gemeinschaft von Priestern zu bitten ..." So schrieb der junge Priester Ludwig-Maria Grignion von Montfort an seinen geistlichen Begleiter. Die Sorge um die Zukunft der Kirche und sein Eifer für die Seelen ließen ihn nicht ruhen.

Entstehung und Aufgabe

"Ich bitte dich um Priester, die frei sind und doch ganz gebunden an deine Liebe und deinen Willen, Männer nach deinem Herzen, die in allem deinen Willen tun" (FG 8). Doch bei seinem frühen Tod am 28. April 1716 konnte Ludwig-Maria Grignion nur auf ein paar Freiwillige blicken, einige Laienbrüder und einige Priester, darunter René Mulot, welcher der erste Generalobere werden sollte. Erst zwei Jahre später begannen Mulot und Adrien Vatel wieder mit der Volksmission und erst 1722 schlossen sie sich in Saint-Laurent-sur-Sèvre am Grab Montforts zur ersten Gemeinschaft der Gesellschaft Marias zusammen. Es sollte noch viele Jahrzehnte dauern, bis sie gezwungenermaßen die Grenzen Frankreichs überschritten.

 

Als der Kulturkampf in Frankreich sie dazu zwang, das Land zu verlassen, gingen sie in die Welt hinaus: "auf den Spuren der armen Apostel": zuerst nach Europa, dann Amerika, Afrika, schließlich auch Asien.

 

In der Bundesrepublik arbeiten die Montfortaner seit 1948. Angefangen hat es bescheiden in einer alten Schule bei Mönchengladbach. Im Jahre 1958 wurden die ersten deutschen Montfortaner zu Priestern geweiht. Am 8. Dezember 1978 wurde die Deutsche Provinz errichtet, die seitdem in Bonn ansässig ist. Seit einigen Jahren sind auch Patres aus Indien in Deutschland tätig.

Einsatzgebiete

Am Anfang des 19. Jahrhunderts zählte die Gemeinschaft kaum mehr als 100 Mitglieder, zur Zeit sind über 1000 Montfortaner in 35 Ländern apostolisch tätig. Man findet sie in den riesigen Elendsvierteln südamerikanischer Großstädte wie unter der armen Landbevölkerung in Haiti, Peru und Kolumbien, sowie in mehreren Ländern Afrikas und Asiens. Unser Gründer hat uns in seiner Regel eine große Bewegungsfreiheit bei der Auswahl der apostolischen Aufgaben gegeben. Ihm kam es darauf an, dass seine Nachfolger dort arbeiten, wo kirchliche und menschliche Not ist. Hier in Deutschland engagieren wir uns neben der Pfarrseelsorge auch in den Bereichen der Kranken-, Behinderten- und Jugendpastoral, sowie in der Unterstützung der Mitbrüder in den verschiedenen Entwicklungsländern.

Lebensform

Was uns in all der Vielfalt der Aufgaben schließlich verbindet, ist die montfortanische Spiritualität. Von ihr beziehen wir die Kraft für unser geistliches Leben und apostolisches Arbeiten. Die Sonderstellung der Gottesmutter in unserem geistlichen Leben lässt uns stets aufgeschlossen sein für den Ruf Gottes und den Ruf der Menschen in unserer Zeit. Deshalb können wir auch mit freudigem Herzen die Frohbotschaft Christi immer wieder weitersagen.

 

Die Montfort-Missionare sind sich lebhaft bewusst, dass die Kirche ihnen eine begeisternde Sendung anvertraut hat und sie aufruft, der Welt zu verkünden: Jesus ist für immer der Sohn Gottes, die Ewige Weisheit des Vaters, Mensch geworden aus Maria; Jesus ist für immer der Erlöser, der in seinen Worten und Taten die Zärtlichkeit und Liebe Gottes offenbart. Deshalb folgten ihm die Armen, die Kinder, die Sünder, als wenn er einer der ihren wäre, und so wachsen Solidarität und Freundschaft nicht nur unter den Menschen, sondern auch zwischen Gott und Mensch.