"Hilfe zur Selbsthilfe"

"Hilfe zur Selbst­hilfe" - dieser Gedanke leitet die Arbeit der Missions­prokur. Die Hilfs­projekte sollen einen Im­puls bilden, damit die Men­schen in den geför­derten Gebieten eine Zukunfts­perspek­tive spüren. Damit fördern wir einen fort­währenden eigenen Antrieb zur Entwicklung.

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Missionsprokur
der Montfortaner Patres Bonn e.V. 

Pater Edmund Jäckel
Waldauweg 8
53127 Bonn

 

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1989    Haiti: ein Handwerk für die Jugendlichen

"Handwerk hat goldenen Boden" - so ein deutsches Sprichwort. Im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre soll das Erlernen eines Handwerks für Jugendliche eine Zukunftsperspektive schaffen, damit sie in Zukunft sich und ihre Familien ernähren können.

Haiti ist gleichzeitig eine Perle der Antillen, wie auch das Armenhaus der Karibik. Im Nordwesten des Landes ist das Gebiet von Jean Rabel das ärmste und am meisten erschließungsbedürftige. Es gibt keine ausgebauten Wege, nur Fahrspuren, es geht über Berge, Schluchten Geröll, Täler und Flüsse, Von der Pfarrgrenze im Westen ist man dreieinhalb Autostunden oder 12 Stunden zu Fuß unterwegs. Im Norden der Pfarrgrenze liegt das Meer, nach Süden zu erreicht man die Grenze zum nächsten Bezirk - in zweieinhalb Autostunden oder acht Fußmarschstunden.

 

Im Gebiet von Jean Rabel wohnen 75.000 Menschen, zwei Drittel sind getaufte Katholiken, ein Drittel gehört verschiedenen Sekten an, Baptisten, Mormonen und andere kleine Religionsgemeinschaften, die stets mehr Zulauf erhalten, da sie von reichen nordamerikanischen Glaubensbrüdern finanziell kräftig unterstützt werden.

 

In der Missionsstation Jean Rabel arbeitet Pater Ferdi Philippi mit zwei weiteren Priestern; sie betreuen 15 größere Außenstationen und 35 kleinere Außenposten. Jeweils ein Priester hält sich in der Hauptstation auf, während die anderen zu den Außenstellen unterwegs sind. In diesen wirken rund 100 Katecheten und drei Montfortaner-Ordensschwestern. Sie helfen den Seelsorgern bei den Gottesdiensten und pastoralen Einsätzen und bereiten die Mitglieder der Gemeinde auf den Empfang der Sakramente vor. Im Jahr 1988 wurden 2000 Kinder getauft, 700 Kinder gingen zur Erstkommunion und 354 wurden gefirmt.

 

Die Lebenserwartung der Menschen beträgt nur ca. 33 Jahre. Sie ernähren sich von Reis, Mais, Süßkartoffeln und Bananen. Als Fleischlieferant dient ihnen das Huhn. Angebaut werden Kokos, Bananen, Reis, Mais und Bohnen. Industrie fehlt völlig.

Als Volk haben die Haitianer es geschafft, im Frühling 1986 eine Diktatur abzuschütteln, und zwar auf unblutige Weise mit Mut, Geduld und Gebet. Es kam die sogenannte "große Freiheit", doch schon nach einigen Monaten zeigte sich, dass die Armut nicht beseitigt worden war und die Kriminalität zugenommen hatte. Die Menschen leben in einer größeren Armut als zuvor, haben kein Zutrauen mehr zueinander und zu einer positiven Entwicklung. Die Situation des Landes wird als hoffnungslos betrachtet. "Hier kann nur Gott helfen", sagen viele der Eingeborenen.

Wie kann man in diese hoffnungslose Situation ein Stückchen Hoffnung bringen? Unsere Hilfe ist gewiss nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es tut den Menschen in Haiti gut, Solidarität durch die Hilfe anderer zu erfahren. Eine Verbesserung der großen Infrastrukturwerden wir mit unseren Mitteln nicht erreichen können. Jedoch geht es darum, kleine Schritte zu machen. Die Jugend hat im Moment keine Zukunftsperspektive hat. Unsere kleinen Schritte bestehen nun darin, ihnen eine Möglichkeit anzubieten, ein Handwerk zu erlernen, das sie später fähig macht, einen Beruf als Fachmann auszuüben mit ausreichendem Lebensstandard. In der vorhandenen Ausbildungsschule werden Fertigkeiten vermittelt in Holzarbeiten, Schweißen, Mauern und Verputzen.

Im Gebiet der Großgemeinde Gros Morne zwischen Port des Paix und Gonaive gibt es weit über 400 Patenschaften für Jugendliche, die durch eine Spende von 50 US-Dollar ein Handwerk erlernen können. Ein Jugendlicher darf, wenn er einem Meister 50 Dollar zahlt, ihn ein Jahr lang bei seinen Arbeiten begleiten, um sich die jeweilige handwerkliche Geschicklichkeit und Fertigkeiten anzueignen.

 

Die Jugendlichen sind sehr willig zu lernen, was ihrem Land dient. Die Menschen in Haiti haben erlebt, dass eine politische Veränderung ohne entsprechende Alternative nichts bringt. Wichtig ist, das Vertrauen zu sich und den anderen nicht zu verlieren. So kann man in kleinen Schritten vorangehen und sich in Verlässlichkeit und sozialem Denken üben, um den Gedanken an den Eigennutz zu überwinden.

 

Durch eine Spende oder Patenschaft wollen wir den Jugendlichen zum Erlernen des Handwerks und so zu einer Zukunftsperspektive verhelfen.

Ihr Pater Edmund Jäckel, SMM

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