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Eucharistische Anbetung

Eucharistische Anbetung ist Begegnung mit Christus.

  1. Auf diese Begegnung, die in der Stille des Herzens,  im Schweigen sich ereignet, kann man sich vorbereiten, indem man sich schon beim Eintritt in die Kirche bewusst macht, dass Christus mich jetzt erwartet und sich danach sehnt, mir zu begegnen. Ich gehe ihm im wahrsten Sinne des Wortes entgegen.
  2. Christus begegnet uns in der Stille, darum müssen wir zuerst unseren Leib zur Ruhe kommen lassen, denn der ganze Mensch, an Leib und Seele, will Christus begegnen, aus seiner Liebe schöpfen und sich von ihm lieben lassen. In seiner Gegenwart verbeuge ich mich, knie ich, sitze still.
  3. Im Schweigen werden wir empfänglich für Christus.  Wer Christus in der Hostie anschaut, wird allmählich still und so durchdringt Christus uns mehr und mehr mit seiner Liebe, ohne dass wir wüssten wie das geschieht.
  1. In der eucharistischen Anbetung sind wir Auge in Auge mit Christus. Er ist als Mensch bei uns, darum dürfen wir seinen göttlichen Blick erwidern. Er wohnt in der Tiefe unseres Herzens, darum können wir ihn immer anschauen. Nichts anderes: als Auge sein für Christus, der mich immer im Blick hat.
  2. Wir lernen von Christus in der Stille der Anbetung uns selbst zu verschenken. In der Hostie beten wir Christus in seiner Hingegebenheit an. So empfangen wir die Kraft und die Liebe, uns selbst der Menschheit hinzugeben. Indem wir uns Christus geben, schenken wir uns allen Menschen.
  3. Während wir ihn anbeten, verbindet er uns alle in Liebe miteinander. Durch die Anbetung keimt und wächst die Einheit unserer Herzen unmerklich wie die Saat auf den Feldern.
  1. Christus ernährt uns in der eucharistischen Anbetung. Er ist das Brot. Man muss das Brot anbeten, um dafür empfänglich zu werden. Man muss still werden vor der Hostie, damit er uns mit diesem Geheimnis vertraut machen kann.
  2. Aus der Stille der Anbetung entspringt auch der Jubel, der Lobpreis und der Dank, der in Worten und Liedern seinen Ausdruck sucht.
  3. Christus lehrt uns Anbetung zu sein, denn so wie seine Liebe ständig in uns wirkt, einfach dadurch, dass er anwesend ist, so soll auch unsere Anbetung möglichst andauernd sein, im Alltag mitgehen. Er lehrt uns in der Anbetung, ihn immer vor Augen zu haben, mit dem Herzen auf ihn zu schauen, ihn zu hören, mit ihm zusammen zu leben.
  4. Wenn das Herz in der Anbetung abschweift und die Gedanken sich zerstreuen, dann sollen wir das Herz behutsam wieder zurückholen und wissen, dass der Geist in uns betet. Er nimmt sich unserer Schwachheit an und tritt mit unaussprechlichem Seufzen für uns ein. (vgl. Röm 8,26)

nach Sr. Gertrudis Schienle: Der eucharistische Christus, Johannes Verlag 1975